Das Denkmal trägt den Titel „Die letzten Schritte“.
Es erinnert an Iwan Kowal aus der Ukraine und Stanislaw Gontek aus Polen, die am 16. April 1945 in Wellendorf – nur wenige Tage nach ihrer Befreiung – ermordet wurden. Zuvor mussten sie als Zwangsarbeiter auf einem Hof in Kloster Oesede arbeiten.
Das Mahnmal besteht aus sieben Stufen aus Granit. Granit ist ein harter, widerstandsfähiger Stein. Er steht für die Beständigkeit der Erinnerung und für die Verantwortung, das Geschehene niemals zu vergessen.
Die Stufen sind unterschiedlich hoch – ein Sinnbild dafür, dass nicht jeder Schritt im Leben gleich schwer war. Zwischen ihnen verlaufen schmale Fugen, die wie Narben wirken. Sie machen sichtbar, welche Gewalt und welches Leid Ivan und Stanislaw ertragen mussten.
Jede der sieben Stufen erzählt ein Stück ihres Weges:
1. die Herkunft,
2. die Verschleppung,
3. die Zwangsarbeit,
4. die kurze Hoffnung auf Freiheit,
5. der letzte Weg,
6. der Mord,
7. das lange Schweigen danach.
Die Treppe endet abrupt – so wie das Leben der beiden Männer. Sie macht sichtbar: Gewalt zerstört alles – Träume, Zukunft, Menschlichkeit.
Gleichzeitig weist die Ausrichtung der Treppe zur Sonne. Sie symbolisiert die Hoffnung, dass wir aus der Vergangenheit lernen und gemeinsam eine menschlichere Zukunft gestalten – wenn wir Verantwortung übernehmen.
Das Denkmal ist ein Ort der Erinnerung. Aber es stellt auch eine Frage an uns alle:
Wie sorgen wir dafür, dass so etwas nie wieder geschieht?
2025
1. Preis