Meine Arbeit konzentriert sich auf skulpturale Interventionen im öffentlichen Raum. Ausgangspunkt ist die präzise Analyse des Ortes: Architektur, Maßstab, Wege, Lichtsituation und Nutzung. Kunst entsteht nicht als Ergänzung, sondern als eigenständige Setzung, die räumliche Bedingungen aktiviert und erweitert.
Licht und Schatten sind zentrale Gestaltungsmittel. Durch reflektierende oder absorbierende Oberflächen entstehen tagsüber wechselnde Bilder, die mit Bewegung, Wetter und Perspektive reagieren. Diese Veränderlichkeit verankert die Skulpturen im Alltag und lässt sie zu lebendigen Elementen des Stadtraums werden. Die Erscheinung ist klar, reduziert und darauf ausgerichtet, Wahrnehmung zu schärfen statt zu dominieren.
Material definiert Struktur und Ausdruck. Edelstahl, Cortenstahl und Bronze ermöglichen dauerhafte, robuste Konstruktionen mit geringem Wartungsaufwand. Langlebigkeit, statische Klarheit und präzise Ausführung sind für mich Voraussetzung, damit ein Werk im öffentlichen Raum belastbar und nachvollziehbar bleibt. Nachhaltigkeit bedeutet für mich nicht nur ökologische Bewusstheit, sondern auch konzeptionelle Verantwortung: ein Werk muss zeitlich und inhaltlich tragfähig sein.
Der Entwurfsprozess verläuft iterativ. Modelle, digitale Konstruktion, Werkstoffstudien und die technische Detailentwicklung entstehen parallel. Kunst und Ingenieurwesen stehen dabei nicht im Gegensatz; erst ihr Zusammenspiel öffnet den Raum für überzeugende Lösungen.
Inhaltlich interessiert mich die soziale Dimension: Kunst soll zugänglich sein, Gespräch erzeugen und Gemeinschaft ermöglichen. Sie zeigt Haltung ohne Festschreibung – offen für unterschiedliche Lesarten, offen für Wandel. Der Ort ist dabei nicht dekorativer Hintergrund, sondern gleichberechtigter Partner. Eine Arbeit ist gelungen, wenn sie lokale Identität stärkt, Orientierung bietet und ein klares, zugleich offenes Bild formuliert.
Kunst im öffentlichen Raum begreife ich als Verantwortung. Jedes Projekt trägt die Möglichkeit, Räume neu zu definieren und Wahrnehmung zu verändern. Ich suche präzise, ruhige Gesten, die bleiben, weil sie sich im Denken der Menschen fortsetzen.